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Kampfrichterhandbuch
Anti-Doping
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Die "Wettkampfregeln" (WKR) der Internationalen Judo Föderation haben sich im Lauf von vielen Jahren entwickelt. Um Judo als dynamische und spannende Sportart zu erhalten, sind Regeländerungen unvermeidlich und notwendig, da sich auch die Athlten und Trainer in Raffinesse und Innovertion übertreffen, die Kämpfer immer wieder auf ein neues Niveau der Sportlichkeit zu bringen. Darüber hinaus gibt es externe Faktoren, wie die Internationalisierung von Judo über die ganze Welt, die Aufnahme von Judo in das Programm der Olympischen Spiele, die Einführung des wettkampfmäßigen Frauen-Judo und technische Veränderungen, insbesondere das Fernsehen, das ebenfalls seine Einflüsse und Anforderungen mit sich bringt. Durch das Studium der Geschichte und Entwicklung des Schiedsens im Judo kann man sehr viel gewinnen. Ein Überblick über die Regeländerungen in den letzten fünfzig jahren an anschaulichen Beispielen, wie weit und wie schnell sich das Kampfrichterwesen entwickelt hat, kann auch von Interesse für die heutige Generation an internationalen Kampfrichtern sein. Wenn man den Grund für eine Regel und den Hintergrund seines Ursprungs kennt, gibt es eine große Chance, dass die Regeln leichter akzeptiert und korrekt angewandt werden. Die Anfänge
In den frühen Jahren des Judo in Japan, vor der Gründung der Internationalen Judo Föderation im Jahre 1951, wurden Judo-Wettkämpfe bei Turnieren auf Präfektur- und nationalen Ebene in Japan traditionell nur von Kampfrichtern mit einem sehr hohen Judo-Rang geschiedst. Diese Großmeister, nach vielen Jahren des Studiums unbestrittene Experten, übten ihre Kampfrichtertätigkeit fast ohne jedes Eingreifen oder alternative Bewertung durch die beiden Kamfprichter an den Ecken (Außenrichtern) aus. Die Verantwortung und das Privileg, als Kampfrichter ausgewählt zu werden, wurde als große Ehre empfunden. Kontroversen über Entscheidungen existierten innerhalb der japanischen Judo-Gemeinschaft praktisch keine. Entscheidungen, die viele Experten als zweifelhaft erschienen, wurden am besten als "unglücklich" beschrieben. Im modernen Sport würde eine solche Toleranz der Auslegung einer einzelnen Personen außerhalb von Japan ein bisschen schwierig zu aktzeptieren sein. Heutzutag ist die allgemeine Erfordernis die "Mehrheitsentscheidung der 3 amtierenden Kampfrichter". In diesen frühen Jahren wurden Zeitausweitungen häufig zugelassen, um einen Judoka die Chance zu ermöglichen, eventuell einen entscheidenden Punkt zu erzielen. Wettkämpfe von zwanzig Minuten Gesamtzeit waren keine Seltenheit. Fehlte eine entscheidende Wertung, war es nicht ungewöhnlich, ein Untentschieden zu vergeben. Tatsächlich brachte die All Japanische Meisterschaft 1948 zwei Meister hervor. Um schließlich eine Entscheidung in einem Wettkampf herbeizuführen, gab es in diesen Tagen die Methode, durch Abstimmung den Meister zu bestimmen. Im Zusammenhang der Judo-Geschichte und ihrer Zeit und Ort, wurde ein solches System in Japan akzeptiert. Die Notwendigkeit schriftlicher Wettkampfregeln
Bei den ersten All Japanischen Judo Meisterschaften in Jahren 1930 bis 1948, gab es keine offiziellen, niedergeschrieben Regeln, weder in Englisch, noch in Französisch. Jedoch mit der Gründung der Internationalen Judo Föderation und der raschen Verbreitung von Judo in der ganzen Welt, praktisch der Etablierung von Judo als einen Weltsport, wurde die Notwendigkeit von endgültigen schriftlichen Regeln für die Kontrolle und Evaluierung des Wettkampfes, auf der ganzen Welt, vor allem in Europa, wo die Judo-Fertigkeiten und -Fähigkeiten rasche fortschritte machten, heiß diskutiert. Internationale Turniere wurden in Europa und anderswo von 1948 an abgehalten. Es wurde deutlich, dass zur internationalen Verständigung und zur korrekten Auslegung Wettkampfregeln erforderlich sind, so definiert werden, dass sie allgemein von allen annehmbar sind. Wettkampfregeln des Kodokan Judo
Als Reaktion auf diese internationale Notwendigkeit und aufgefordert durch die Absciht der All Japanischen Föderation die 1. Judo-Weltmeisterschaften in Tokyo im Jahre 1956 durchzuführen, wurden 1948 die Wettkampfregeln des Kodokan Judo'', mit einer offiziellen englischen Übersetzung, formuliert und niedergeschrieben. Beim IJF-Kongress 1960 in Paris, anlässlich der 3. Judo-Weltmeisterschaften, hat die Europäische Judo Union die überarbeiteten Regeln angenommen. Obwohl die Änderung nicht sofort angenommen wurde, war die Notwendigkeit der Normierung des Kampfrichterwesens und der internationalen Auslegung anerkannt. Folglich wurden Experten beauftragt, weitere Studien durchzuführen und die IJF zu beraten. Tradition kontra Evolution
Nach der Einführung von Judo in die Olympischen Spiele 1964 in Tokyo als Vorführbewerb, war die Notwendigkeit für weitere Veränderungen deutlich geworden, wenn sich Judo in einer modernen Zeit als eine Olympische Sportart entwickeln sollte. Die Frage der geeigneten Gewichtsklassen war ein olympisches Erfordernis, des gelöst werden musste, obwohl zu dieser Zeit das Konzept von Gewichtsklassen von vielen traditionell eingestellten Experten hart bekämpft wurde. Viele Experten wiesen darauf hin, dass Judo eine solche Verletzung der Tradition nicht überleben würde. Die Kontroverse auf der ganzen Judo-Welt über die Gewichtsklassen brachte die traditionellen und die fortschrittlichen Faktoren in einen offenen Konflikt. Die Evolution hat immer verschiedene Ansichten hervor gebracht. In der Tat hat die IJF seine Mitgliedschaft und die Teilnahme bei Veranstaltungen auf Welt-Nivau durch die Erweiterung der Anzahl der Gewichtsklassen, von drei auf fünf, und schließlich im Jahre 1979 auf sieben, stark vergrößert. Die offene Gewichtsklasse hat noch ihren Platz bei den Weltmeisterschaften der Senioren (Allgemeinen Klasse), aber nicht bei Veranstlatungen der Junioren oder bei Olympischen Spielen. Judoka sowohl in Japan, als auch auf der ganzen Welt, pflegen seit langem in großem Respekt die traditionellen Aspekte des Judo, wie sie durch den Begründer Jigoro Kano definiert wurden und sich wie ein Bogen bis heute erhalten haben. Auf der anderen Seite jedoch steht die Verwirklichung, dass sich Judo, wie durch den Begründer vorgesehen und im letzten Jahrhundert vertreten, zu einer olympischen Sportart entwickelte. Kurz gesagt, die IJF respektiert sowohl die Tradition der Vergangenheit, ermöglicht aber auch die Entwicklung des Sports, wo wir im Jahre 2000 dem neuen Jahrtausend zusteuern und darüber hinaus. Da der Judo-Wettkampf die sichtbareste Aktivität der IJF für die Zuschaer der ganzen Welt ist, vor allem der welteweiten TV-Berichterstattung, sind die Regeln und Präsentation dieser Wettkämpfer von großer Bedeutung. Insbesodere gilt dies für den Fall der renomiertesten internationalen Veranstaltungen, Judo-Weltmeisterschaften und Olympische Spiele. Neue Richtung
Im Jahre 1965 wurde Charles Palmer, ein renomierter englischer Judoka und einer der ersten Mitglieder der internationalen Abteilung des Kodokan, während des IJF-Kongresses in Rio de Janeiro, Brasilien, anlässlich der 4. Judo-Weltmeisterschaften, der zweite Präsident der IJF. Präsident Palmer ernannte einen Kampfrichterausschuss, bestehend aus Jacobus Nauwelearts de Age aus den Niederlanden, Teizo Kawamura aus Japan und sich selbst. Im Jahre 1967 hielt der Kampfrichteraussschuss in Salt Lake City, USA, während der 5. Judo-Weltmeisterschaften eine Sitzung ab. Der IJF-Kongress von 1967 nahm die internationale Kampfrichterstruktur und -Regelungen wie vorgeschlagen an. Zu dieser Zeit hatte die IJF ihre Gewichtsklassen auf fünf Kategorien, plus der offenen Klasse, erhöht. Dementsprechend setzte die IJF einen Kampfrichter-Unterausschuss ein, der nach einer Erweiterung später aus John Osako, aus den USA, als Vorsitzender, Horst Wolf aus der DDR (Ost-Deutschland) und Shoichi Shimizu, der Kawamura als Mitglied aus Japan ersetzte, bestand. Es wurden die allgemeinen Kriterien für die Prüfung festgelegt und die ersten Prüfungen und Vergaben von IJF-Kampfrichterlizenzen wurden bei den 7. Judo-Weltmeisterschaften in Ludwigshafen, Deutschland, im September 1971 durchgeführt. Der IJF-Kampfrichter Unterausschuss
Die fundamentale Grundlage des IJF-Kampfrichter Unterausschusses war, dass er durch den IJF-Vorstand ernannt wurde und nicht die spezifischen Verbände der Mitglieder vertrat, sondern die Entwicklung des Judo allgemein darstellte. Dieser Unterausschuss schuf die Struktur, welche es der IJF ermöglichte, die weitere Entwicklung des Kampfrichterwesens in Hinblick auf die veränderten Notwendigkeiten der IJF und des Internationalen Olympischen Komitees zu erfüllen. Er führte Regeländerungen in einer ausgewogenen und methodischen Art und Weise ein, die im Einklang mit der Entwicklung des Judo standen. Dies erwies sich als unbezahlbar, als die IJF von einer kleinen Mitgliederschaft von 17 Nationen auf eine derzeitige Mitgliederschaft von rund 180 nationalen Judo-Föderationen, welche die fünf kontinentalen Verbände Afrika, Asien, Europa, Ozeanien und Pan-Amerika vertreten, anwuchs. 1979 wurde Dr. Shigeyoshi Matsumae aus Japan der dritte IJF-Präsident und der IJF-Vorstand wurde neu strukturiert, um die IJF-Kampfrichterkommission, die IJF-Sportkommission, die IJF-Ausbildungskommisison und die IJF-Finanzkommission aufzunehmen. Seit dieser Zeit besteht die IJF-Kampfrichterkommission aus einem Vorsitzenden und fünf ernannten Mitgliedern (IJF-A-Kampfrichter), eines aus jedem Kontinentalverband. Der Vorsitzende der jeweiligen Kommisison wird durch den IJF-Kongress gewählt. Die IJF-Kampfrichterkommission hat im Laufe der Jahre hohe Erwartungen und Kriterien für den Erwerb der IJF-A-Kampfrichterlizenz [jetzt internationale IJF-Kampfrichter genannt] festgelegt. Dies hat der olympischen Sportart Judo einen wohlverdienten Ruf für die technische Integrität und die kompetente Beurteilung des Wettkampfes eingebracht. Seit ihren bescheidenen Anfängen hat die IJF jetzt mehr als 286 Inhaber der "A"-Lizenz und 614 Inhaber der "B"-Lizenz. Die Roller der IJF-Kampfrichterkommission
Neben seiner wichtigsten Aufbabe, der Prüfung der Kandidaten, ist die IJF-Kampfrichterkommission in allen fünf Kontinenten mit der Durchführung von Kampfrichterseminaren und der Beaufsichtigung der qualifizierten Kampfrichter bei allen wichtigen Veranstaltungen weltweit betraut. Die andere wichtige Aufgabe der IJF-Kampfrichterkommission ist es, sich mit der strategischen Entwicklung der Judo-Kämpfer, die sehr gut ausgebildete und qualifizierte Athleten sind, auf dem Laufenden zu bleiben. Judo-Trainer verbessern kontinuierlich die Fitness, Schnelligkeit und technische Fähigkeiten der besten Judo-Kämpfer der Welt. Es ist offensichtlich, dass der IJF-Kampfrichter ebenfalls ständig seine eigenen Fähigkeiten verbessern muss, um die Kämpfer kompetent, ohne übermäßige Fehler, zu beurteilen. Während einer wichtigen Meisterschaft mit über zweihundert kämpfenden Teilnehmern auf drei Matten pro Tag ist dies eine anspruchsvolle Aufgabe. Der wichtigste Faktor ist, dass die Elite-Kämpfer die besten Kampfrichter verdienen, um faire Chancen zu haben, Champion zu werden. In den vergangenen Jahrzehnten, seit den 1. Judo-Weltmeisterschaften in Tokyo, wurden die IJF-Wettkampfregeln regelmäßig überarbeitet. Dies ist notwendig, um sicherzustellen, dass der Judo-Wettkampf in einer sicheren und positiv sportlichen Art und Weise geführt wird und das Interesse der Weltmedien, der Sponsoren und der Zuschauer, welche den Sport unterstützen, weckt. Frühere Überarbeitungen der IJF-Wettkampfregeln
Im Folgenden die wichtigsten Initiativen in Himblick auf die erfassten Regeländerungen während der früheren Jahre.
Weitere kürzliche Änderungen
In den letzten Jahren wurde eine Reihe von Regeländerungen beschlossen, wie die folgenden:
Jüngste Änderungen
Als Antwort auf den zunehmenden Wettbewerb unter den internationalen Sportarten um Fernseh-Einschaltquoten wurde 1997 der blaue Judogi angenommen. Die Osaekomi-Zeit wurde um 5 Sekunden reduziert, so dass man für einen Ippon nur 25 Sekunden benötigt. Weitere jüngste Änderungen:
Schlussfolgerung
Während die Judo-Wettkampfregeln fortwährend geprüft werden, in der gleiche Weise, wie dies auch bei alle anderen olypischen Sportarten, bleibt immer noch die Notwendigkeit, sicherzustellen, dass die Änderung gerecht ist, bevor sie umgesetzt wird. Es ist unerlässlich, dass eine wichtige technische Regeländerung allen IJF-Mitgliedsländer auf der ganzen Welt im Voraus bekanntgegeben wird. Trainer, Betreuuer, Kämpfer und Kampfrichter müssen genügend Zeit haben, um sich mit den Änderungen vertraut zu machen und diese Änderungen in ihren persönlichen und nationalen Trainingsplänen aufzunehmen. << Abkuerzungen | Präambel | Anti-Doping >> WP Categories Box">Categories: Handbuch
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