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MATSUMAE Shigeyoshi

Dr. Shigeyoshi Matsumae
(1901-1991)

(JPN)

Mitbegründer des Budokan. Sohn einer Samurai-Familie. Geboren 1901 in Kamamoto auf Kyushu, wo die Budo-Künste seit vielen Jahrzenten gelehrt werden. Apotheker, Privat-Dôjô, studierte Elektrotechnik an der Kaiserlichen Universität in Sendai/Nordjapan. Matsumae war schon 1933 während einer Studienreise in Deutschland und traf zur gleichen Zeit mit dem Judo-Begründer Jigorô Kano in Berlin zusammen. Bei einer öffentlichen Judo-Demonstration war Matsumae (damals 5. Dan) der Partner von Jigorô Kano.

Er promovierte 1925 an der Kaiserlichen Universität Tohoku. 1935 erfand er das "Long-Distance Non-Loaded Cable Carrier Communication System", welches wesentlich zu einem internationalen Kommunikationsaustauschnetzwerk beigetragen hat. Im Jahre 1937 wurde er mit einem technischen Doktorgrad ausgezeichnet. Später wurde er dem bekannten christlichen Theologen Kanzo Uchimura vorgestellt, und unter seinem Einfluß beschloß er, Erzieher zu werden.

Er war besonders beeindruckt durch die Geschichte Dänemarks und der Idee von N. F. S. Grundtvig über den Aufbau einer Nation durch Erziehung. Grundtvig war der Begründer des neuen Erziehungswesen der dänischen Volkshochschulen. Im Jahre 1941 wurde er zum allgemeinen Direktor der technischen Abteilung des Kommunikationsministeriums ernannt. Da er für eine Aufhebung der Feindseligkeiten plädierte und sich heftig der Kriegspolitik des Tojo-Kabinetts widersetzte, wurde er während des Zweiten Weltkrieges durch Prämieminister Tojo an die philippinische Front versetzt. Erst vor dem Ende des Krieges, als sich die Bedingungen etwas geändert hatten, war es ihm möglich, nach Japan zurückzukehren. Er wurde zum Kommunikationsminister ernannt.

Nach Ende des Krieges begann er die private Hochschule umzugestalten, das er während des Krieges (1936) gegründet hatte. Aus dieser Grundlage entwickelte er das, was heute das Tokai Universitäts Erziehungssystem (TES) geworden ist.

Im Jahre 1952 wurde er zum Mitglied des Unterhauses des japanischen Parlamentes gewählt. Diese Aufgabe erfüllte über 17 Jahre. Er begründete eine große Anzahl an erzieherischen, kulturellen Austausch mit Universitäten rund um die die Welt. Für seine Bemühungen erhielt er zahlreiche Ehrungen und Regierungseinladungen von verschidenen Ländern. Im Jahre 1964, in dem Judo als olympische Disziplin in Tôkyô erstmals zugelassen wurde, gründete er mit Freunden den Nippon-Budôkan, eine riesige Halle für alle Budo-Künste. Diese wurde errichtet auf dem Grundstück des kaiserlichen Palastes im Herzen von Tôkyô.

Danach wurde unter seiner Ära die gesamten Budo-Künste in der Organisation "Budô-Association" zusammengefaßt. Dr. Shigeyoshi Matsumae war in der Zeit von 1979 bis 1987 Präsident der Internationalen Judo-Föderation (IJF). Er starb im Jahre 1991, im Alter von 89 Jahren.