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Yoshin-ryu(jap.) "Weidenherzschule"; angeblich eine der älteste japanische Jiu-jitsu-Schulen. Gründer Miura YOSHIN, ein Doktor aus Nagasaki. Nach einer anderen Überlieferung soll der Begründer AKIYAMA Shirobei Yoshitoki geheißen haben. Die Tätigkeit der Yoshin-ryû ist seit 1690 belegt. Es gab zwei Schulen dieses Namens. Die eine Schule wurde von MIURA Yôshin gegründet, einem Arzt aus Nagasaki? in Hizen. Er erscheint in der Frühzeit der Tokugawa-Zeit und glaubte, dass viele Krankheiten dadurch entstehen, dass Körper und Geist nicht zusammen verwendet werden und erfand einige Methoden des Jiu-jitsu. Gemeinsam mit zwei Schülern erfand er zunächst 21 Griffe, den Gegner zu ergreifen und anschließend noch etwa 51 weitere. Nach seinem Tod gründeten seine Schüler zwei getrennte Schulen der Kunst, einer nannte seine Yôshin-ryu, nach dem Namen seines Meisters, der andere Nannte seine Schule Miura-ryu, ebenfalls nach dem Namen seines Lehrers. Die zweite Schule wurde von AKIYAMA Shirobei Yoshitoki gegründet, ebenfalls ein Arzt aus Nagasaki?. Er studierte in China Medizin. Dort erlernte er die Kunst des Hakuda, die aus treten und Schlagen bestand und sich damit auch wesentlich von Jiu-jitsu unterschied, das hauptsächlich aus Griffen und Würfen bestand. AKIYAMA erlernte drei Techniken des Hakuda und 28 Arten, einen offensichtlich Toten wiederzubeleben. Nach Japan zurückgekehrt, begann er diese Kunst zu unterrichten. Aber da er nfur wenige Griffe hatte, wurde es seine Schüler leid und verließen ihn. So zog sich AKIYAMA betrübt in den Tenjin-Schrein in Tsukushi zurück, wo er für 100 Tage betete. Dort entwickelte er dann 303 Griffe seiner Kunst. Wesentlich dabei war eine Beobachtung im Garten des Tempels. Während eines Schneesturms beobachtete er einen Weidenbaum, dessen Äste mit Schnee bedeckt waren. Unweit daneben stand eine Kiefer (machmal heißt es auch es war ein Krischbaum). Die aufrecht stehende Kiefer brach unter dem Gewicht des Schnees, während die Äste der Weide so lange nachgaben, bis der Schnee abglitt, aber nicht brachen. Nach seiner Ansicht sollte so Jiu-jitsu ausgeübt werden und so nannte er seine Schule Yôshin-ryu, der Geist der Weidenbaumschulae (oder Weidenherzschule). Quelle: JIUJUTSU, die alte Kunst der Samurai, ohne Waffen zu Kämpfen. Aufsatz von Rev. Thomas Lindsay und Jigoro Kano vom 18.04.1888. |