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Wettkampfregeln

ARTIKEL

  1. Wettkampffläche
  2. Ausrüstung
  3. Judoanzug
  4. Hygiene
  5. Kampfrichter und Offizielle
  6. Position und Funktion des Kampfrichters
  7. Position und Funktion der Aussenrichter
  8. Handzeichen
  9. Kampfbereich (gültige Fläche)
  10. Dauer des Kampfes
  11. Zeitunterbrechung
  12. Zeitsignal
  13. Osaekomi-Zeit
  14. Technik, die mit dem Zeitsignal zusammenfaellt
  15. Beginn des Kampfes
  16. Übergang zu Newaza (Bodenarbeit)
  17. Anwendung von Mate (Warten)
  18. Sono-mama
  19. Ende des Kampfes
  20. Ippon
  21. Waza-ari
  22. Waza-ari awasete Ippon
  23. Osaekomi-waza
  24. Verbotene Handlungen und Strafen
  25. Nichtantreten und Aufgabe
  26. Verletzung, Krankheit oder Unfall
  27. Situationen, die von den Regeln nicht erfasst sind
  28. Schülerregeln für die Altersklassen U8, U10 und U12

Kampfrichterhandbuch

Anti-Doping




BudoWiki wurde erstellt von: Sensei

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IJF /

Annex 082009

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KAMPFRICHTERWESEN[1][2]

Entscheidung des IJF-Präsidiums in Rotterdam vom 21.08.2009

Geändert durch die IJF in Paris am 26.10.2009 (Annex 11/2009)

Geändert durch die IJF am 14.12.2009 - Neue Regel für die Periode vom 01.01.2010 bis 31.12.2012! (Annex 12/2009)

Einführung

Die IJF möchte die fundamentalen Werte des Judo erhalten.
In diesem Zusammenhang unternimmt die IJF besonders Anstrengungen, um die Erziehung der physisischen und mentalen Stärken des Judo zu erhalten und zu entwickeln.

«Judo ist ein Erziehungssystem für Körper und Geist.»

Auf der anderen Seite möchte die IJF die Wettkampfregeln während der olympischen Qualifikationsperiode ändern. Aus diesem Grunde wurden Erprobungen durchgeführt und neue Regeln für den Zeitraum vom 1. Jänner 2010 bis 31. Dezember 2012 beschlossen.

Die Erprobungen fanden während der Junioren-Weltmeisterschaften vom 22. bis 25. Oktober 2009 in Paris statt und und wurden bei folgenden IJF-Veranstaltungen fortgesetzt: Grand Prix von Abu Dhabi am 20. und 21. Nov. 2009, Grand Prix von Qingdao (China) am 28. und 29. Nov. 2009, World Cup in Suwon (Korea) am 4. und 5. Dez. 2009 und Big Slam in Tokyo (Japan) am 11., 12. und 13. Dez. 2009.

Wettkampfregeln

VERBOTEN: Greifen und Blockieren der Beine

Alle direkten Angriffe oder das Blockieren mit einer oder beiden Händen oder mit einem oder beiden Armen unterhalb des Gürtels sind verboten.

BESTRAFUNG:

ERLAUBT: Greifen der Beine in einer Kombination von Techniken

Das Greifen der Beine ist erlaubt, wenn dies nach einer ernstgemeinten Technik erfolgt und deutlich zeitlich abgestzt ist.
(Eine ernstgemeinte Technik ist eine Technik mit der Intention, den Gegner zu werfen. Es ist das Gegenteil eines Scheinangriffs.)
Gleichzeitige oder fast gleichzeitige Angriffe mit Greifen der Beine sind verboten.

ERLAUBT: Greifen der Beine als Konter

Das Greifen der Beine als Konter ist erlaubt.
Diese Kontertechniken sind nur innerhalb einer Folge (ohne Unterbrechung) von Techniken, welche vom Gegner begonnen wurden, erlaubt. Die Prinzipien von Go No Sen und Sen No Sen. Ohne Körperkontakt ist der Griff des Beins/der Beine verboten.

Beispiele:

Verbotene Griffe auf die Beine:


Verbotene direkte Angriffe unterhalb der Gürtelline von Uke, daher Hansoku-make für Blau.

Erlaubte Griffe auf die Beine:


Griffe auf die Beine sind nach einer Folge von Techniken, wenn diese auch tatsächlich ausgführt werden wollen und zeitlich gut erkannbar sind, erlaubt.
(Eine echte Technik ist eine Technik, bei der man den Gegner zu Fall bringen möchte. Es ist das Gegenteil zu einer "falschen Attacke".)
Gleichzeitige oder fast gleichzeitige Angriffe mit Griff auf die Beine werden mit Hansoku-make bestraft.

Elaubter Angriff unterhalb der Gürtelline von Uke innerhalb einer Folge von Techniken, welche vom Gegner begonnen wurden.
Die Prinzipien von Go No Sen und Sen No Sen. Das Gleiche gilt für andere Techniken, wie z.B. Uchi-mata.

Der Griff auf das/die Beine(e) ohne Körperkontakt ist verboten!

Beispiel einer erlaubten Beinfasstechnik im Video!

AUSNAHME:


Der Griff auf das Bein ist erlaubt, wenn sich der Gegner in einem "Kreuzgriff" befindet.

VERBOTEN:


Das Durchtauchen mit dem Kopf unter den Arm des Gegners bei normaler Kumi-kata-Position mit anschließendem Griff auf das Bein ist verboten und wird mit Hansoku-make (hier für Weiß) bestraft.

Extrem defensive Haltung:


In diesem Fall Shido für beide Kämpfer (blau und weiß).

Zum besseren Verständnis für die neuen Regeln werden die Kampfrichter bei Verhängung einer Strafe diese mit einer angemessenen Geste erklären.

Bewertungssystem

Die Wettkämpfe werden von einem Kampfrichter und zwei (2) Außenrichter an den gegenüberliegenden Ecken beurteilt.
Ein "Sicherheits"-System mit zwei (2) Kameras, die den Wettkampf aus zwei (2) unterschiedlichen Blickwinkeln filmen, wird zur Hilfe der Kampfrichter eingerichtet.
Die Kontrolle und Überwachung des "Sicherheits"-Systems erfolgt durch die IJF-Kampfrichterkommission.

Golden Score

Betreffend der Golden Score-Zeit bleiben alle durch den Kampfrichter angezeigten Wertungen des ursprünglichen Kampfes auf der Anzeigetafel während dieses Zeitraumes sichtbar, mit Ausnahme der Kampfzeit.

Am Ende der Golden Score-Zeit und falls kein Vorteil erzielt werden konnte, werden die Kampfrichter ihre Entscheidung auf Basis des Zeitraumes des ursprünglichen Wettkampfes und der Golden Score-Zeit treffen.

Handlungen gegen den Geist des Judo

Jede Handlung, die gegen den Geist des Judo verstößt, kann zu jeder Zeit des Wettkampfes mit einem direkten Hansoku-make bestraft werden.


Beim IJF-Kontreß anlässlich der Judo-Weltmeisterschaften in Rotterdam kündigte der Vorsitzende der Kampfrichterkommission Juan Carlos Barcos am 23. August 2009 eine Änderung der Judo-Wettkampfregeln an (Veröffentlichung auf der IJF-Homeapge).

Alle Techniken unterhalb der Gürtellinie sollen verboten werden. Ein Athlet, der versucht das Bein seines Gegners zu ergreifen wird (beim ersten Mal) mit Shido bestraft. Bei einem weiteren Versuch droht die Disqualifikation (Hansoku-make) und sein Gegner wird zum Sieger erklärt. Es sollen nur Techniken erlaubt sein, bei denen ein Bein gegen ein Bein verwendet werden, oder wenn die Hand zu Hilfe genommen wird, als Fortsetzung einer anderen Technik (z.B. O-uchi-gari, der zu einem Kata-guruma wird).

"Wir wollen nicht, dass unser Sport mit anderen Kampfkünsten vermischt wird. Judo ist Judo und die IJF möchte zum wahren Judo zurückkehren", sagte der Vorsitzende der Kampfrichterkommission Juan Carlos Barcos. "Mag sein, dass einige Techniken mit dieser Entscheidung verloren gehen, aber auf der anderen Seite werden wir wieder einige Techniken zum Leben erwecken, die wir im Wettkampf nicht mehr gesehen haben, wegen der sitzenden Position, welche die Athleten einnehmen, während sie versuchen das gegnerische Bein zu ergreifen", fügte Barcos hinzu.

Die IJF befürchtet, dass immer häufiger Techniken aus dem Ringen und Sambo im Judo-Wettkampf verwendet werden. "Das ist nicht gut für die Zukunft unseres Sports bei den Olympischen Spielen", sagte Barcos. Diese Änderung wird während der Junioren-Weltmeisterschaften im Oktober 2009 in Athen getestet werden. Wenn sie von der IJF-Kampfrichterkommission, in der auch Trainer und Athleten vertreten sind, genehmigt wird, wird diese Regel für alle IJF-Bewerbe offiziell gültig.

Die Kampfrichterkommission kündigte auch an, dass weitere Schritte unternommen werden, um den Sport zu modernisieren und zu professionalisieren: der Einsatz von nur einem Kampfrichter pro Matte (an Stelle von dreien) wird ebenfalls bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Athen erprobt.

"Damit soll das Kampfrichterniveau erhöht werden. Es ist leichter 20 gute Kampfrichter zu finden und ihre Fähigkeiten in einer bestimmten Zeit zu schulen, als 40 Kampfrichter auf dem gleichen Niveau auf einmal", erklärt der Chef der Kampfrichterkommission.

Aber sie dürfen nicht auf der Matte allein gelassen werden. Technische Hilfmittel sollen stärker eingesetzt werden als dies heute der Fall ist, um sie bei der Entscheidungsfindung und der Vermeidung von Fehlern zu unterstützen. Die IJF-Kampfrichterkommission wird daran arbeiten, Live-Aufzeichnungen von allen Kämpfen zu haben, um sie so oft als nötig abspielen zu können, damit Zweifel ausgeräumt werden.

"Wir verwenden zur Zeit Video als ein Hilfsmittel, um uns im Falle von zweifelhaften Entscheidungen die Szene nochmals anzusehen, da Judo ein schneller und technischer Sport ist, der viele verschiedene Techniken ermöchtlicht und einige Details nur schwer beim ersten Mal zu sehen sind. In Athen werden wir die Kampfrichter mit Kopfhörer austatten, sodass wir unverzüglich mit ihnen kommunizieren können, falls dies erforderlich ist", setzt Barcos fort. "Unser Ziel ist es auch Judo professioneller zu machen und daher müssen auch die Kampfrichter ein sehr hohes Niveau haben", schließt der Chef der Kampfrichterkomission. Ein weiterer Punkt, der damit verbunden wird ist, dass mit weniger Personen auf der Matte, der Wettkampfbereich für die Zuschauer und das Fernsehn sauberer bzw. übersichtlicher aussieht.


[1]Der grün markierte Text stellt jene Änderungen in den Bestimmungen dar, welche nach der Erprobung bei der Junioren-WM in Paris durch die IJF veröffentlicht wurden.
[2]Der rot markierte Text stellt jene Änderungen in den Bestimmungen dar, welche von der IJF am 14.12.2009 veröffentlicht wurden und bis 31.12.2012 gültig sind.

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Zuletzt geändert am 16.04.2010 14:02 Uhr | Seitenaufrufe: seit 03.10.2013