Als Tokui-waza wird die Lieblings- oder Spezialtechnik eines Judoka bezeichnet. Dies ist jene Technik, die er im Kampf am häufisten anwendet bzw. häufig zum Erfolg führt. Deine Aufgabe ist es, deine Tokui-waza in unterschiedlichen Kampfsituationen zu demonstrieren.

Das kann sein:

• als Ausgangstechnik
  Du greifst mit deiner Tokui-waza an, Uke verhindert dies durch Aussteigen oder Block und du führst den Angriff mit einer anderen Technik weiter.
• als Zieltechnik
  Uke bietet nicht die optimalen Voraussetzungen für deine Tokui-waza. Du greifst mit einer Finte an, sodass Uke darauf reagieren muss und seine Position für deine Tokui-waza geeigneter ist und greifst nun mit dieser an.
• mit unterschiedlicher Kumi-kata
  Im Wettkampf wird Uke immer versuchen, deinen speziellen Griff für die Tokui-waza zu stören bzw. zu verhindern. Das bedeutet, dass du auch mit anderen Griffarten deine Tokui-waza werfen musst. Welche Möglichkeiten es gibt, den Griff für deine Tokui-waza'' zu variieren sollst du hier demonstrieren.
• unter Berücksichtigung der Kampfauslage
  Dein Gegner wird im Wettkampf nicht immer die gleiche Kampfauslagen haben wie du. Daher musst du auch die Ausführung deiner Tokui-waza auf eine gleiche oder gegengleiche Auslage abstimmen.
• aus verschiedenen Bewegungsrichtungen
  Uke bewegt sich im Wettkampf immer in unterschiedliche Richtigungen, um dir keine Möglichkeit zu geben, ihn zu werfen. Welche Bewegungsrichtungen sind für deine Tokui-waza geeignet und wie kannst du sie in diesen Richtungen wirksam anwenden?
• Übergang Stand - Boden
  Nicht immer führt die eigene Tokui-waza zu einem Ippon. Das bedeutet, du musst nach dem Wurf im Boden weiterarbeiten. Dieser rasche Übergang von deiner Tokui-waza zu einer geeigneten und wirksamen Bodentechnik soll hier demonstriert werden.

Bei dieser Übung kannst du die Seite (rechts oder links) frei wählen.

Es gibt unzählige Möglichkeiten, diese Aufgabenstellung zu lösen. Eine Variante demonstrieren wir hier:

Uke befindet sich in Bankstellung (mittlere Bankstellung). Du befindest dich an seiner rechten Seite im Halbkniestand. Du greifst mit deiner rechten Hand in das linke Revers von Uke. Dann steigst du mit dem linken Bein über Uke und fasst mit der linken Hand in die rechte Kniekehle von Uke. Nun führst du mit Uke eine Rolle vorwärts aus. Sobald Uke auf dem Rücken liegt, ziehst du mit der rechten Hand das Revers fest an und würgst (siehe Video - QR:113).

Bei dieser Übung kannst du die Seite (rechts oder links) frei wählen.

https://youtu.be/cAHbBvYJY8E

Unter einem Handlungskomplex versteht man die zweckmäßige Verknüpfung von Angriffs-, Verteidigungs- und Gegenangriffshandlungen zur Lösung von Kampfaufgaben. Das heißt, ein Handlungskomplex umfasst alle um eine Haupttechnik oder um eine zu lösende Hauptaufgabe herum relevanten Handlungen. Also auch die vor- und nachbereitenden Techniken, sowie Alternativen für den Fall, dass der Gegner die Haupttechnik nicht zulässt. Mögliche Gegentechniken werden ebenfalls dabei berücksichtigt.

Deine Aufgabe ist es, an Hand einer Sankaku-waza einen solchen Handlungskomplex zu demonstrieren. Haupttechnik bzw. Hauptaufgabe ist die Sankaku-waza. Zur möglichen Lösung dieser Aufgabe können beispielsweise folgende Überlegugen beitragen:

• Vorbereitende Handlungen:
  Wenn meine Tokui-waza keinen Ippon zur Folge hat, wie kann ich Uke im Boden mit Sankaku-waza angreifen.
  Wenn Uke sich im Boden verteidigt, wie kann ich mit Sankaku-waza angreifen. Welche Körperteile muss ich dabei kontrollieren und sind für die weitere Ausführung relevant.
• Verteidigungshandlungen:
  Wie könnte sich Uke gegen meinen Angriff mit Sankaku-waza verteidigen und wie kann ich darauf reagieren.
  Welche Alternativtechnik kann ich anwenden, sollte Sankaku-waza nicht gelingen.
• Gegenangriffshandlungen:
  Wie muss ich reagieren, wenn es Uke gelingt sich meinem Angriff zu widersetzen und einen Gegenangriff gegen mich startet.